Zu vermeidende Lebensmittel bei Hypothyreose

Wenn bei Ihnen eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) diagnostiziert wurde oder Sie aufgrund einer familiären Vorbelastung oder aus anderen Gründen gefährdet sind, sollten Sie einen genaueren Blick darauf werfen, was auf Ihrem Teller liegt. Die Ernährung kann eine große Rolle dabei spielen, ob sie Ihnen hilft oder die Situation verschlimmert. Die Entscheidung, was Sie essen und was Sie weglassen, kann also den entscheidenden Unterschied für Ihren Zustand ausmachen.

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Hypothyreose

Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Folge von Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis sein, aber auch die Folge einer medikamentösen Behandlung, einer chirurgischen Entfernung der Schilddrüse oder einer Strahlenbehandlung. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion stellt die Drüse nicht genügend Schilddrüsenhormone für die normalen Körperfunktionen her, was zu Gewichtszunahme, leichter Müdigkeit, trockener Haut, Kältegefühl, Vergesslichkeit und sogar Depressionen führt.

Die Krankheit wird zwar mit Medikamenten behandelt, aber auch die Ernährung kann dazu beitragen, dass es Ihnen besser oder schlechter geht. Bestimmte Lebensmittel sind dafür bekannt, dass sie das Problem verstärken. Da der Körper beispielsweise ausreichende Mengen an Jod benötigt, um Schilddrüsenhormone zu produzieren, sollten Lebensmittel, die die Jodaufnahme beeinträchtigen – wie goitrogene Lebensmittel -, am besten vermieden werden.

Der erste Schritt besteht natürlich darin, die Ursache Ihrer Schilddrüsenunterfunktion herauszufinden und festzustellen, ob Sie noch andere Mangelerscheinungen haben, z. B. einen Jodmangel. Überprüfen Sie dann Ihren Speiseplan, um sicherzustellen, dass Sie nicht zu viele der in der folgenden Liste aufgeführten Lebensmittel zu sich nehmen. Zu diesen Lebensmitteln gehören einige, die Sie vielleicht ganz meiden sollten, andere, die Sie nach dem Kochen essen können, und wieder andere, bei denen Sie nur darauf achten müssen, wann Sie Ihre Schilddrüsenmedikamente einnehmen.

1. Sojalebensmittel

Soja und Sojalebensmittel gelten als bekannte Übeltäter, wenn es um Hypothyreose geht, da sie die Thyroxinaufnahme beeinträchtigen können. Möglicherweise müssen Sie Tofu, Tempeh und Sojamilch oder Produkte auf Sojamilchbasis aus Ihrer Ernährung streichen. Und vergessen Sie nicht, dass auch grüne Edamame-Bohnen und reife Sojabohnen nicht in Frage kommen.

Wenn Sie sich doch für den Verzehr von Sojaprodukten entscheiden, sollten Sie einen möglichst großen Abstand zwischen Ihrer Mahlzeit und der Einnahme Ihrer Medikamente einhalten, um die Gefahr zu verringern, dass das Soja die Aufnahme behindert. Auf diese Weise können Sie Soja essen, ohne sich Sorgen um Ihre Schilddrüse zu machen.

2. Rohes Blattgemüse wie Spinat, Senfkörner und Grünkohl

Roher Grünkohl, Senfgrün und Spinat sind Goitrogene, die die Fähigkeit des Körpers, das zugeführte Jod zu verwerten, beeinträchtigen. Ihre Wirkung auf diese Nährstoffaufnahme unterdrückt die Schilddrüsenfunktion. Das Problem liegt jedoch hauptsächlich in der rohen Form dieser Blattgemüse. Wenn Sie es vor dem Verzehr kochen, sollte es Ihnen nicht schaden. Natürlich ist Maßhalten angesagt, also nehmen Sie nicht zu viel von diesem Gemüse zu sich. Ein weiteres Blattgemüse, auf das man achten sollte, ist Kohlgemüse.

3. Kreuzblütengemüse wie Blumenkohl, Brokkoli und Kohl

Obwohl sie sehr gesund und nährstoffreich sind, können Kreuzblütler für Menschen mit Hypothyreose ein Problem darstellen. Versuchen Sie, Lebensmittel wie Blumenkohl, Rosenkohl, Kohl und Brokkoli zu vermeiden – vor allem, wenn Sie sie roh essen. Sie sind zwar alle als goitrogen bekannt, aber einige sind problematischer als andere. So ist beispielsweise der Verzehr großer Mengen rohen Kohls ein bekannter Auslöser für einen Kropf oder eine vergrößerte Schilddrüsenfehlfunktion.

Müssen Sie also alle Kreuzblütler meiden? Nicht unbedingt. Forscher fanden in einer Studie heraus, dass 194 μmol Goitrin die Radiojodaufnahme in die Schilddrüse beeinflussten, während die Einnahme von 77 μmol Goitrin dies nicht tat. Daher können Steckrüben, Brokkoli und Brokkoli rabe in Maßen verzehrt werden, da sie weitaus geringere Mengen an goitrogenen Chemikalien enthalten. Rosenkohl hingegen ist wahrscheinlich ein Problem, da er große Mengen an Goitrin enthält.

4. Radieschen, Steckrüben und Kohlrüben

Radieschen und Rüben fallen vielleicht nicht in die gleiche Kategorie wie Kohl oder Brokkoli, aber auch diese Wurzelgemüse gehören zu den Brassica-Gemüsen. Außerdem sind sie goitrogen und sollten bei einer Schilddrüsenunterfunktion vermieden werden. Ein ähnliches Problem stellen Steckrüben oder Kohlrabi dar.

5. Kaffee und grüner Tee

Es könnte an der Zeit sein, den morgendlichen Kaffee gegen etwas Milderes wie einen Kräutertee oder warmes Wasser mit Zitrone auszutauschen. Es wird vermutet, dass Kaffee Probleme mit der Schilddrüsenfunktion verursachen kann, da er die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigt.

Auch grüner Tee kann zu Problemen führen, wenn Sie zu viel davon trinken. Eine Tasse pro Tag sollte jedoch in Ordnung sein. In Tierstudien wurde festgestellt, dass Grüntee-Extrakte in hohen Dosen einen deutlichen Rückgang der Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie einen Anstieg des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) bewirken. Kurz gesagt, ein übermäßiger Konsum von grünem Tee könnte die Modulation Ihrer Schilddrüsenfunktion durcheinander bringen.

6. Gluten

Vollkorngetreide ist zwar gesund, aber wenn Sie an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, sollten Sie Lebensmittel meiden, auf die Sie allergisch reagieren, um Entzündungen im Körper zu verringern – und dazu gehören auch glutenhaltige Getreide. Forschungen haben ergeben, dass Zöliakie, bei der der Körper durch den Verzehr von Gluten unter Entzündungsstress gerät, bei Menschen mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse häufiger vorkommt.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass dies der Fall sein könnte, lassen Sie sich auf Zöliakie testen und nehmen Sie die notwendigen Ernährungsumstellungen vor, um Gluten aus Ihren Mahlzeiten zu streichen. Glutenhaltige Lebensmittel wie das Brot, das Sie zu den Mahlzeiten essen, oder der Muffin, das Törtchen oder der Keks, den Sie sich gegönnt haben, könnten das Problem der Schilddrüsenunterfunktion noch verstärken. Vor allem, wenn sie auch noch stark verarbeitet sind. Es gibt viele glutenfreie Backwaren auf dem Markt und auch Alternativen zu klebrigen Getreidesorten. Versuchen Sie es zum Beispiel mit Lebensmitteln wie Reis oder Quinoa.

7. Nüsse

Nüsse wie Walnüsse, Erdnüsse, Pinienkerne und Mandeln können aufgrund ihrer goitrogenen Wirkung ein Problem für Menschen mit Hypothyreose darstellen. Allerdings sind Nüsse auch eine gute Quelle für andere Nährstoffe wie Selen und Kalzium, so dass Sie sie in kleinen Mengen zu sich nehmen sollten, wenn Sie keinen Jodmangel haben.

8. Pfirsiche, Birnen und Erdbeeren

So verlockend es auch sein mag, Obst wie Erdbeeren, Pfirsiche und Birnen zu naschen, sollten Sie Alternativen finden, die Ihre Schilddrüse besser unterstützen und nicht goitrogen sind. Versuchen Sie es stattdessen mit Blaubeeren, Kirschen oder Zitrusfrüchten, die reich an Antioxidantien sind.

9. Verarbeitete Lebensmittel

Vermeiden Sie verarbeitete Lebensmittel wie verzehrfertige Snacks und Mahlzeiten, Kartoffelchips, Kekse, Cracker, Massenkuchen oder sogar das Grundnahrungsmittel Hot Dog. Denn so wie ein Mangel an Jod ein Problem sein kann, kann ein Zuviel genauso schlimm sein! Stark salzhaltige, verarbeitete Lebensmittel enthalten oft viel von dem Mineralstoff, so dass Sie bei regelmäßigem Verzehr dieser Lebensmittel zu viel davon zu sich nehmen könnten. Wenn Sie aufgrund der Hashimoto-Krankheit an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, kann ein erhöhter Jodgehalt im Körper ein Signal an Ihre Schilddrüse senden, die Produktion von Schilddrüsenhormonen weiter zu verringern, was Ihre Situation noch verschlimmert.

Wissen, welche Lebensmittel man essen sollte, und loslegen!

Diese Lebensmittel zu meiden ist eine Sache, aber wenn Sie sich fragen, ob es Lebensmittel gibt, die bei einer Schilddrüsenunterfunktion helfen können, sollten Sie wissen, dass es viele davon gibt! Entzündungshemmende Lebensmittel wie Ingwer oder Apfelessig oder selenhaltige Lebensmittel wie Getreide, Fleisch, Geflügel und Fisch können Ihnen helfen. Das Gleiche gilt für jodhaltige Lebensmittel wie Jodsalz und Meeresfrüchte – allerdings sollten Sie diese nur dann zu sich nehmen, wenn Sie einen Jodmangel haben.

Wenden Sie sich also an Ihren Arzt oder Ernährungsberater und stellen Sie einen Speiseplan auf, der reich an guten Lebensmitteln ist und die potenziell problematischen Lebensmittel für die Schilddrüsenunterfunktion nicht enthält. Lassen Sie sich nicht überfordern – es geht nur um ein paar einfache Lebensmittel und ein wenig Planung beim Einkaufen.